Engagement-Workshop: In vier Schritten zu neuen Mitgliedern

Stand:
Wie können nachhaltige Initiativen und Vereine Interessierte auf sich aufmerksam machen und „verlorene“ Engagierte reaktivieren? In einem Online-Workshop wurden gemeinsam nächste Schritte für das Mitgliedermanagement entwickelt.
4 Schritte zu mehr Engagement
4 Schritte zu mehr Engagement

Eine Handvoll „Super-Engagierter“ koordiniert Aktivitäten und hält die Gruppe zusammen – so geht es den meisten Initiativen, die sich für nachhaltige Themen einsetzen. Gemeinsam mit dem Verein „neuss agenda 21“ hat das Projekt MehrWertRevier deshalb am 12. Dezember 2023 mit Engagierten aus dem Rhein-Kreis Neuss und Mönchengladbach den Workshop „Mitgliedermanagement“ durchgeführt. Es ging um verschiedene Stufen des Engagements sowie Zielgruppen und Wege der Kommunikation. Mit dabei waren beispielsweise Aktive der Initiativen Transition Town Neuss, Transition Town Mönchengladbach und dem Ernährungsrat im Rhein-Kreis Neuss. Sie lernten ein „Vier-Schritte-Modell“ zur Mitgliedergewinnung kennen.

Off

Schritt 1: Zielgruppen (er-)kennen

Engagement ist so vielfältig wie die Menschen, die sich engagieren möchten, und es bedarf zielgerichteter Kommunikation, um die eigene Gruppe zu stärken. Dies waren einige der Botschaften, die die Teilnehmenden an dem Abend mitnahmen. Je klarer sie kommunizieren, für welche Aufgaben sie Engagierte gewinnen möchten, desto besser finden Initiativen passende Mitstreiter:innen. Braucht der Verein einmalig Hilfe bei einer Aktion? Wird eine Person gesucht, die sich um den Social Media Auftritt kümmert? Oder soll eine Petition unterschrieben werden? Vielleicht sollen die Menschen in der Stadt aber auch einfach von der Initiative erfahren und wissen, wo sie Kontakt aufnehmen können.

Schritt 2: Engagierte ansprechen und aktivieren

Neue Aktive können über verschiedenste Kommunikationskanäle ihren Weg zum Engagement finden. Ob über öffentliche Veranstaltungen, Webseite, Flyer oder Freiwilligenagenturen. Die Workshop-Teilnehmenden haben bereits viel ausprobiert und hatten bei dem Online-Treffen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen auszutauschen. Analoge oder digitale Ansprache? „Es braucht beides!“, waren sich alle einig.

Schritt 3: Engagierte motivieren und binden

Der gemeinsame Einsatz für Klimaschutz und die Gemeinschaft, aber auch gemeinsame Erfolge und die Möglichkeit, voneinander zu lernen, benannten die Teilnehmenden als Motivationsfaktoren für ihr eigenes Engagement. Vor allem das Erreichen jüngerer Zielgruppen ist ihnen ein Anliegen. So sollen in Zukunft mehr Aktionen mit Schulen geplant und Eltern von Kita-Kindern aktiviert werden. „Eltern verspüren häufig eine besondere Verantwortung für die nächste Generation. Dieses Gefühl könnten wir nutzen und auf unsere Aktivitäten aufmerksam machen“, formulierte es eine Teilnehmerin.

Schritt 4: Mitglieder gut begleiten

Ein weiterer Schritt könnte sein, in der Initiative eine:n Mitgliederbeauftragte:n festzulegen, lautete die Empfehlung des Projektteams von MehrWertRevier. Neben dem Gewinn neuer Engagierter trägt nämlich auch die Begleitung und Förderung der Aktiven zum Erfolg der Gruppe bei. Eine Art Buddy-Programm könnte Neue mit erfahreneren Initiativenmitgliedern zusammenbringen und den Einstieg ins Engagement erleichtern.

Fazit: Mitgliedermanagement sollte stets mitgedacht werden

In der Abschlussrunde des Workshops wurde nochmal reflektiert, welche Maßnahmen als nächstes im Verein beziehungsweise der Initiative angepackt werden könnten: „Man sollte sich Zeit im Orga-Kreis nehmen für das Thema Mitgliedermanagement“, empfahl Ulla aus dem Ernährungsrat Rhein-Kreis Neuss. Bereits bestehenden Treffen und geplante Vorhaben sollten mithilfe der neu erlernten Methoden zu Mitmachaktionen umgewandelt werden.

In 2024 plant das Projekt MehrWertRevier für Engagierte weitere Workshops zu den Themen Mitgliedergewinnung und Öffentlichkeitsarbeit. Hier findet man künftig alle geplanten Veranstaltungen.


MehrWertRevier ist ein Projekt der Verbraucherzentrale NRW im Rahmen des Programms
"Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen" (KoMoNa)

- Textbausteine für Standardantworten bei GTP-"Beschwerden"?