CleanUp: Jugendliche machen Weilerswist sauber

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Bei Projekttagen zum Thema Nachhaltigkeit befassen sich Schüler:innen des 9. Jahrgangs der Gesamtschule Weilerswist mit Plastikmüll und räumen im Stadtgebiet auf. Das Projekt MehrWertRevier und die örtliche CleanUp-Initiative begleiten die Aktion.
Cleanup Weilerswist
Sven Schwarz von CleanUp Weilerswist hat die Aktion als Ehrenamtlicher begleitet.

Ob Chipstüte, To Go-Becher oder portioniertes Obst und Gemüse: Verpackungen aus Plastik sind allgegenwärtig. Und nicht selten landen sie nach kurzem Gebrauch im Müll oder sogar in der Landschaft. 50 bis 80 Jahre dauert es, bis sich eine achtlos weggeworfene Chipstüte zersetzt hat, ein bis fünf Jahre sind es bei einem Zigarettenstummel, Hunderte von Jahren bei einer Plastikflasche.

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Wissensvermittlung und praktischer Einsatz

Solche und viele weitere Informationen zu Nutzungsdauer und Umweltauswirkungen von Kunststoffverpackungen und Alltagsgegenstände aus Plastik erhielten Schüler:innen des  neunten Jahrgangs der Gesamtschule Weilerswist bei zwei Projekttagen zum Thema Nachhaltigkeit. Das Projekt MehrWertRevier der Verbraucherzentrale und die Initiative CleanUp Weilerswist begleiteten die beiden besonderen Schultage, die neben Wissenszuwachs bei den Jugendlichen auch einen praktischen und positiven Umwelteffekt hatten. Denn die rund 140 Neuntklässler:innen schwärmten am 22. und 23. Februar 2024 auch mit Müllsäcken und Greifzangen aus, um Abfall von Straßenrändern und aus Grünanlagen aufzusammeln.

Ablauf gemeinsam geplant

Die Bildungsangebote des Projekts MehrWertRevier haben zum Ziel, Kindern und Jugendlichen Praxiserfahrungen zum nachhaltigen Konsum zu ermöglichen. Das Projekt bringt daher Bildungseinrichtungen und Initiativen zusammen, die sich in diesem Themenfeld engagieren – etwa Reparatur-Cafés, Urban-Gardening-Gruppen oder Lastenradverleihe. Die in Weilerswist bereits seit 2019 aktive CleanUp-Gruppe war gerne zur Kooperation bereit, und so fand im Dezember 2023 ein Planungstreffen statt, bei dem auch vier Schülerinnen der Stufe 9 ihre Ideen einbrachten. Lehrer Thomas Rettwitz koordinierte die schulinterne Abstimmung.

Nutzungsdauer, Umweltauswirkungen und Alternativen

In den Workshops des Projekts MehrWertRevier ging es in einem Quiz beispielsweise darum, wie Plastik hergestellt wird, was Mikroplastik ist und warum Plastikmüll in den Meeren für viele Tiere gefährlich ist. Ein Zeitstrahl verdeutlichte, wie lange Plastikprodukte in der Umwelt bleiben. Gemeinsam wurden aber auch Ideen entwickelt, welche Alternativen es gibt und wie jede:r Plastik(-müll) vermeiden kann.

30 Säcke voller Müll

Dass Zigarettenkippen am häufigsten bei CleanUp-Aktionen gefunden werden, konnten die Jugendlichen dann bei ihrem Praxiseinsatz „live“ erfahren. Begleitet von Sven Schwarz sammelten die Jugendlichen an verschiedenen Orten Abfall von Straßenrändern und aus Grünflächen. Zigarettenfilter bestehen aus Kunststofffasern (Celluloseacetat), die nicht biologisch abbaubar und nur schwer zerfallen. Außerdem enthalten Kippen zahlreiche giftige Stoffe wie Arsen, Blei und Chrom, die das Grundwasser schädigen. Mengen davon beseitigte die „Putzkolonne“ der Gesamtschule, dazu noch jede Menge weiteren Müll. Am Ende waren rund 30 Säcke gefüllt, die im Meldeportal muell-weg.de eingetragen und vom örtlichen Abfallwirtschaftsbetrieb entsorgt wurden.

„Bei der Clean up Aktion haben wir auch einige seltsame Dinge gefunden. Aber besonders erschreckend war die Zahl der Zigarettenkippen und die Tatsache, wie sie unsere Umwelt und das Wasser vergiften.“


MehrWertRevier ist ein Projekt der Verbraucherzentrale NRW im Rahmen des Programms
"Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen" (KoMoNa)

- Textbausteine für Standardantworten bei GTP-"Beschwerden"?