In Mönchengladbach tauschten sich Schüler:innen mit Seniorinnen vom ZWAR Netzwerk und dem Netzwerk Eicken über Nachhaltigkeit und die Bedeutung von Ernährung im Wandel der Zeit aus und bereiteten gemeinsam ein Gericht aus geretteten Lebensmitteln zu.
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Verbraucherzentrale NRW
Was denken Jugendliche aktuell über das Thema Nachhaltigkeit, vor allem in Bezug auf Ernährung und Lebensmittel? Und wie blicken ältere Menschen im Vergleich darauf? Was gibt es für Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen Generationen? Und was können wir voneinander lernen, um in unserem Alltag nachhaltiger zu handeln? All dies waren Fragen, mit denen sich die Schüler:innen des Gymnasiums Am Geroweiher und Senior:innen des Netzwerks ZWAR (Zwischen Arbeit und Ruhestand) und des Netzwerks 60plus Mönchengladbach-Eicken gemeinsam beschäftigt haben. Eingeladen zu der Veranstaltung in den Räumlichkeiten des Gymnasiums hatten das Projekt Bildungskommune der Stadt Mönchengladbach und das Projekt MehrWertRevier.
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Gemeinsames Lernen rund um Ernährung
Dann ging es an zwei sogenannten Thementischen weiter. An einem gab Barbara John vom Netzwerk ZWAR einen Einblick, worauf man beim Herstellen von Marmelade achten muss. Sie stellte die Flotte Lotte vor, ein Gerät zum Passieren und Reiben von Obst und Gemüse, das einige der Jugendlichen vorher noch nicht gekannt hatten. Es wurden auch verschiedene selbstgemachte Marmeladen verkostet und über die jeweiligen Lieblingssorten sowie mögliche Rezeptvarianten diskutiert. Auch Ungewöhnliches kam dabei auf den Löffel, etwa Trauben- oder Marillenmarmelade. Der Geschmack der Brotaufstriche motivierte einige Teilnehmende dazu, aktiv zu werden und zukünftig selbst mal den Kochlöffel zu schwingen: „Jetzt habe ich auch echt Lust bekommen, meine eigene Marmelade einzukochen“, sagte einer der Schüler.
Am zweiten Tisch standen die Themen Regionalität und Saisonalität von Lebensmitteln sowie der eigene Anbau von Obst und Gemüse im Vordergrund. Lena Pech und Dominique Choina vom Projekt MehrWertRevier luden zu einem Quiz ein. Gemeinsam wurde gerätselt, welche Gemüsesorten oder Kräuter wann im Beet eingepflanzt und geerntet werden, welche Pflanzen sich im Beet gut ergänzen und was Schwach-, Mittel- und Starkzährer sind. Beispiel: Was kann von Mai bis Juli gepflanzt und bis Oktober geerntet werden, ist sogenannter Schwachzehrer im Beet und roh giftig? Antwort: die Stangenbohne. Einige der Senior:innen konnten ihre Gartenerfahrungen einbringen und die Schüler:innen berichteten, welche Sorten sie schon mal gemeinsam mit Eltern oder Großeltern gepflanzt hatten. Da bald Hochbeete auf dem Schulgelände bepflanzt werden sollen, waren die Infos zur Beetplanung eine hilfreiche Grundlage.
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Gerettetes Obst bringt alle an einen Tisch
Zum Abschluss der Veranstaltung kam ein leckerer Obstsalat auf den Tisch, der zuvor gemeinsam zubereitet worden war. Die Äpfel, Trauben, Bananen und Co. hatte die Initiative foodsharing beigesteuert – alles gut erhaltene Früchte, die damit vor dem Wegwerfen bewahrt wurden. In entspannter Runde konnten alle das süße Ergebnis verkosten und die Gespräche fortsetzten. Man unterhielt sich unter anderem darüber, welche Rolle Kochen und Ernährungsbildung in der jeweiligen Schulzeit spielt(e).
Sowohl die Schüler:innen als auch die Seniorinnen beendeten den Nachmittag mit einem positiven Fazit und würden sich über eine Fortsetzung des Generationendialogs auch zu anderen Themen freuen. „Ich war begeistert, wie offen die Jugendlichen waren und fand es toll von deren Lebensrealität zu erfahren“, fasste eine ältere Teilnehmende ihren Eindruck zusammen.
MehrWertRevier ist ein Projekt der Verbraucherzentrale NRW im Rahmen des Programms
"Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen" (KoMoNa)