- Schritt 1: Zielgruppen (er-)kennen
Genaue Ziele setzen
Um eure Initiative zu gründen oder für mehr Zuwachs zu sorgen, solltet ihr eure Zielgruppe genau kennen. Hierzu müsst ihr euch zuerst die eigenen Ziele klarmachen. Folgende Fragen helfen dabei:
- Was will eure Initiative erreichen? → z.B. Gründung eines Gemeinschaftsgartens
- Was sollten Engagierte mitbringen? → z.B. Zeit, Kenntnisse
- Wofür braucht ihr sie? → z.B. Webseite gestalten, helfende Hand bei Repair-Café
Unterschiede von Zielgruppen anerkennen
Wenn ihr wisst, was ihr machen möchtet und wen ihr erreichen wollt, könnt ihr die Zielgruppen über verschiedene Kanäle erreichen. Während junge Menschen eher über soziale Medien erreicht werden können, kann man Senior:innen beispielsweise über Anzeigen oder Flyer kontaktieren. Je nach Vorhaben kann es auch sein, dass ihr mehrere Zielgruppen habt – zum Beispiel wenn ihr für euren Gemeinschaftsgarten erfahrene Gärtner:innen genau so sucht, wie junge Engagierte.
- Schritt 2: Menschen ansprechen und aktivieren
Kommunikationswege kennen und richtige Ansprache wählen
Jetzt, wo ihr ein genaues Bild eurer Zielgruppe(n) habt, könnt ihr euch Gedanken darüber machen, wie ihr sie am besten erreicht und ansprecht. Stellt euch am besten als erstes die Frage, ob ihr die Menschen digital (über Websites oder soziale Medien) oder analog (über Flyer, Stadtfeste etc.) erreichen wollt.
Stufen des Engagements kennen
Die Vielfalt der unterschiedlichen Menschen macht das Engagement so besonders. Genau so unterschiedlich wie die Engagierten sind auch die Möglichkeiten, die sie mitbringen. Während die einen viel Zeit und Energie mitbringen und sich mehrmals die Woche für die Initiative einsetzen können, ist es anderen möglich, einmal monatlich zu einem Orga-Treffen zu kommen. Wieder andere engagieren sich vielleicht nur punktuell und nehmen nur ab und zu an einer Aktion teil. Für euch als Initiative kann jede helfende Hand nützlich sein. Macht euch also ein Bild davon, welche Engagierten welche Ressourcen mitbringen und findet gemeinsam Formate, mit denen sie sich bestmöglich einbringen können.
Netzwerke nutzen
Um Gleichgesinnte für eure Initiative zu finden, könnt ihr auch auf bereits bestehende Netzwerke zurückgreifen. Hierzu könnt ihr Kontakt zu Freiwilligenagenturen und anderen Initiativen aufnehmen, um so mit Hilfe der Synergieeffekte andere Engagierte für euer Vorhaben zu begeistern.
- Schritt 3: Engagierte motivieren und binden
Motivation und Anreize kennen
Sind die ersten Mitstreiter:innen gefunden, empfiehlt es sich, sie zu motivieren und langfristiges Engagement anzustreben. Da sie sich freiwillig miteinbringen und intrinsisch handeln, ist es wichtig zu wissen, was genau sie antreibt. Mögliche Motivationen der Engagierten können sein:
- Sinn
- Gemeinschaft
- Ehrenamtsvorteile
- Wissenszuwachs
- Erfolgserlebnisse
- Wertschätzung
Engagierte fördern
Um Menschen dazu zu motivieren, langfristig engagiert zu bleiben, kann es nützlich sein, die Engagierten zu fördern. Stellt euch selbst die Frage, welche Entwicklungsmöglichkeiten es für sie in eurer Initiative gibt. Zum Beispiel könnten sie auf Workshops ihre Fähigkeiten-Repertoires erweitern, mehr Verantwortung übernehmen oder sich ein spezielles Thema so zu eigen machen, dass sie Expert:innen auf diesem Gebiet werden.
- Schritt 4: Mitglieder gut begleiten
Neulinge gut begrüßen und einbinden
Fühlt sich ein neues Mitglied in einer Gruppe gut aufgenommen, kann dies zu einer mitunter jahrelangen Bindung führen, die eine Initiative beflügeln, zu Freundschaften führenund der aktiven Person Spaß und Erfüllung verschaffen kann. Das Ankommen in der Initiative bildet das Fundament des Engagements. Daher ist es besonders wichtig, darauf zu achten, dass neue Engagierte einen bestmöglichen Start bei euch erleben. Hierzu können Kennenlerntreffen veranstaltet werden und ihnen Starter-Kits an die Hand gegeben werden. Besonders für den Anfang sind auch verantwortliche Begleitpersonen sinnvoll, die sich nach dem Buddy-Prinzip darum kümmern, den Neuling einzuarbeiten und bei Fragen zur Verfügung stehen.
Regelmäßigen Austausch ermöglichen
Für eine funktionierende Initiative ist eine gute Kommunikation unersetzlich. Mitglieder möchten voneinander hören, sich jedoch auch Gehör verschaffen. Hier findet ihr einige Möglichkeiten zum Diskutieren und Mitreden:
- Stammtische
- Arbeitsgruppen-Treffen
- Mitgliederversammlungen
- Plattformen
Neuigkeiten verbreiten
Ob um Neulingen tiefere Einblicke zu ermöglichen, jahrelange Mitglieder bei Laune zu halten oder Ehemalige zu reaktivieren: Neuigkeiten unter den Engagierten zu verbreiten, hat viele Vorteile. Macht euch Gedanken darüber, welchen Weg eure Neuigkeiten nehmen könnten – von Vereinsnachrichten, über Newsletter bis hin zu Chatgruppen ist hier alles möglich. Hier findet ihr einige wichtige Punkte, die ihr mit den anderen Aktiven teilen könnt:
- Aufrufe zum Mitmachen oder Wiedereinstieg
- Termine
- Interne Veränderungen
- Erfolge
- Vorstellung neuer Mitglieder
Engagierte verabschieden
Genauso wichtig wie das richtige Willkommenheißen ist das angemessene Verabschieden. Als Freiwillige, die sich in ihrer Freizeit engagiert haben, bedeutet vor allem Mitgliedern, die ihr Engagement einstellen, eure Wertschätzung sehr viel. Überlegt euch, wie ihr sie am besten verabschieden könnt und ihnen die Dankbarkeit für ihre Arbeit entgegen bringt. Ideen hierfür sind:
- Feiern
- Danksagungen
- Geschenke
Ehemalige Engagierte interessieren sich oft weiterhin für die Geschehnisse in und um die Initiative. Via Zeitschriften, Briefe, Berichte, E-Mails oder Feste könnt ihr sie weiterhin informieren.
Um euch noch näher mit dem Thema auseinander zu setzen, könnt ihr euch das Poster „4 Schritte für mehr Engagement“ herunterladen. Hier findet ihr alle wichtigen Fakten als Stichpunkte. Außerdem könnt ihr ein nützliches Canvas ausfüllen, welches euch hilft, passgenaue Antworten zu finden, um euer Mitgliedermanagement erfolgreich zu gestalten und für mehr Engagement zu sorgen.