Um euch noch näher mit dem Thema auseinander zu setzen, könnt ihr euch das Poster „4 Schritte für mehr Engagement“ herunterladen. Hier findet ihr alle wichtigen Fakten als Stichpunkte. Außerdem könnt ihr ein nützliches Canvas ausfüllen, welches euch hilft, passgenaue Antworten zu finden, um euer Mitgliedermanagement erfolgreich zu gestalten und für mehr Engagement zu sorgen.
- Schritt 1: Zielgruppen (er-)kennen
Genaue Ziele setzen
Um eure Initiative zu gründen oder für mehr Zuwachs zu sorgen, solltet ihr eure Zielgruppe genau kennen. Hierzu müsst ihr euch zuerst die eigenen Ziele klarmachen. Folgende Fragen helfen dabei:
- Was will eure Initiative erreichen? → z.B. Gründung eines Gemeinschaftsgartens
- Was sollten Engagierte mitbringen? → z.B. Zeit, Kenntnisse
- Wofür braucht ihr sie? → z.B. Webseite gestalten, helfende Hand bei Repair-Café
Unterschiede von Zielgruppen anerkennen
Wenn ihr wisst, was ihr machen möchtet und wen ihr erreichen wollt, könnt ihr die Zielgruppen über verschiedene Kanäle erreichen. Während junge Menschen eher über soziale Medien erreicht werden können, kann man Senior:innen beispielsweise über Anzeigen oder Flyer kontaktieren. Je nach Vorhaben kann es auch sein, dass ihr mehrere Zielgruppen habt – zum Beispiel wenn ihr für euren Gemeinschaftsgarten erfahrene Gärtner:innen genau so sucht, wie junge Engagierte.
- Schritt 2: Menschen ansprechen und aktivieren
Kommunikationswege kennen und richtige Ansprache wählen
Jetzt, wo ihr ein genaues Bild eurer Zielgruppe(n) habt, könnt ihr euch Gedanken darüber machen, wie ihr die Zielgruppe am besten erreichen könnt, z.B. digital (über Websites oder soziale Medien) oder analog (über Flyer, Stadtfeste etc.).
Stufen des Engagements kennen
Die Vielfalt der unterschiedlichen Menschen macht das Engagement so besonders. Genau so unterschiedlich wie die Engagierten, sind auch die Möglichkeiten, die sie mitbringen. Während die einen viel Zeit und Energie mitbringen und sich mehrmals die Woche für die Initiative einsetzen können, ist es anderen möglich, einmal monatlich zu einem Orga-Treffen zu kommen. Wieder andere engagieren sich vielleicht nur punktuell und nehmen nur ab und zu an einer Aktion teil. Für euch als Initiative kann jede helfende Hand nützlich sein. Macht euch also ein Bild davon, welche Engagierten welche Ressourcen mitbringen und findet gemeinsam Formate, mit denen sie sich bestmöglich einbringen können.
Netzwerke nutzen
Greift am besten auf bereits bestehende Netzwerke zurück, um Gleichgesinnte für eure Initiative zu finden. Nehmt Kontakt auf zu Freiwilligenagenturen auf und bittet andere Initiativen, die Vorstellung eurer Initiative und euer Mitgliedergesuch über ihre Newsletter und sozialen Medien zu teilen.
- Schritt 3: Engagierte motivieren und binden
Motivation und Anreize kennen
Sind die ersten Mitstreiter:innen gefunden, ist es wichtig, sie zu motivieren. Fragt nach, was genau sie antreibt und sucht gemeinsam mit ihnen nach ersten Möglichkeiten, diese Wünsche in der Initiative zu realisieren. Mögliche Motivationen der Engagierten können sein:
- Sinn
- Gemeinschaft
- Ehrenamtsvorteile
- Wissenszuwachs
- Erfolgserlebnisse
- Wertschätzung
Engagierte fördern
Damit eure neuen Mitstreiter:innen langfristig am Ball bleiben, ist es wichtig, sie so gut es geht zu fördern. Stellt euch selbst die Frage, welche Entwicklungsmöglichkeiten es für sie in eurer Initiative gibt. Vielleicht können sie auf Workshops ihre Fähigkeiten-Repertoires erweitern, mehr Verantwortung übernehmen oder sich ein spezielles Thema so zu eigen machen, dass sie Expert:innen auf diesem Gebiet werden?
- Schritt 4: Mitglieder gut begleiten
Neulinge gut begrüßen und einbinden
Fühlen sich neue Mitglieder in einer Gruppe gut aufgenommen, kann dies zu jahrelangen Bindungen bis hin zu Freundschaften führen und die Initiative beflügeln. Das Ankommen in der Initiative bildet das Fundament des Engagements. Daher ist es besonders wichtig, darauf zu achten, dass neue Engagierte den bestmöglichen Start bei euch erleben. Veranstaltet dazu doch mal ein Kennenlerntreffen, bereitet ein kleines „Starter-Kit“ für die Neuen vor oder stellt jedem neuen Mitglied nach dem Buddy-Prinzip eine bereits erfahrene Begleitung zur Seite, die sich darum kümmert, den Neuling einzuarbeiten und die bei Fragen zur Verfügung steht.
Regelmäßigen Austausch ermöglichen
Für eine funktionierende Initiative ist eine gute Kommunikation unersetzlich. Mitglieder möchten voneinander hören, sich jedoch auch Gehör verschaffen. Hier findet ihr einige Möglichkeiten zum Diskutieren und Mitreden:
- Stammtische
- Arbeitsgruppen-Treffen
- Mitgliederversammlungen
- Plattformen
Neuigkeiten verbreiten
Ob um Neulingen tiefere Einblicke zu ermöglichen, jahrelange Mitglieder bei Laune zu halten oder Ehemalige zu reaktivieren: Neuigkeiten unter den Engagierten zu verbreiten, hat viele Vorteile. Macht euch Gedanken darüber, welchen Weg eure Neuigkeiten nehmen könnten – von Vereinsnachrichten, über Newsletter bis hin zu Chatgruppen ist hier alles möglich. Hier findet ihr einige wichtige Punkte, die ihr mit den anderen Aktiven teilen könnt:
Aufrufe zum Mitmachen oder Wiedereinstieg
- Termine
- Interne Veränderungen
- Erfolge
- Vorstellung neuer Mitglieder
Engagierte verabschieden
Genauso wichtig wie das richtige Willkommenheißen ist das angemessene Verabschieden. Auch nach ihrer Tätigkeit bedeutet Freiwilligen, die sich in ihrer Freizeit engagiert haben, eure Wertschätzung sehr viel. Überlegt euch, wie ihr sie am besten verabschieden könnt und ihnen die Dankbarkeit für ihre Arbeit entgegen bringt. Ideen hierfür sind:
- Feiern
- Danksagungen
- Geschenke
Ehemalige Engagierte interessieren sich oft weiterhin für die Geschehnisse in und um die Initiative. Via Zeitschriften, Briefe, Berichte, E-Mails oder Feste könnt ihr sie weiterhin informieren.
Aufgaben verteilen
Eure Initiativenarbeit lebt davon, dass ihr eine Gruppe seid. Mitgliedergewinnung und –haltung kann nur gelingen, wenn die Aufgaben und Verantwortungen auf mehrere Schultern verteilt werden. Benennt also am besten direkt Personen, die sich um die einzelnen Punkte kümmern – oder ruft eine eigene Arbeitsgruppe ins Leben.