Workshops „Wandel schmeckt gut“ am Gutenberg-Gymnasium Bergheim

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Rund 50 Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte befassten sich auf Einladung des Erasmus-Greenteams am Gutenberg-Gymnasium, des Klimaschutzmanagements der Stadt Bergheim und des Projekts MehrWertRevier mit dem Thema nachhaltige Ernährung.
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Was hat Ernährung mit Nachhaltigkeit zu tun und wie kommt leckeres Essen auf den Tisch, das sowohl dem Klima und der Umwelt gut tut? Darum ging es in zwei 90-minütigen Workshops, die das Projekt MehrWertRevier jetzt am Gutenberg-Gymnasium in Bergheim durchführte. Rund 50 Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte diskutierten angeregt, unternahmen einen Ausflug in die Wissenschaft und fanden am Ende passende Antworten und praktische Ideen für den Alltag. „Wir freuen uns, mit der Verbraucherzentrale NRW Expert:innen für das Thema nachhaltige Ernährung, bewusster Konsum und Klimaschutz im Boot zu haben. Dass heute Nachmittag freiwillig so viele Schülerinnen und Schüler gekommen sind, zeigt, dass das Interesse an Nachhaltigkeitsthemen da ist. Jetzt ist es wichtig, diese Energie aus dem Workshop mit in den Schulalltag und nach Hause zu nehmen”, freute sich Fabio Brandt, Lehrer am Gutenberg-Gymnasium und Betreuer der Erasmus+ AG und des Greenteams, über die gute Resonanz.

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Blick auf das Ernährungssystem und die planetaren Grenzen

„Eiscreme von einer Fastfoodkette mit viel Verpackungsmüll nach Hause liefern zu lassen – daran ist so gut wie alles verkehrt.“

Schulleiterin Anja Schwingel begrüßte die Anwesenden und Thaer al Deif, Klimaschutzmanager der Stadt Bergheim, stellte zur Einführung die städtischen Klimaschutzmaßnahmen vor. Dann wurde in den beiden parallel stattfindenden Workshops zunächst das Ernährungssystem in den Blick genommen. Wo kommen unsere Lebensmittel überhaupt her? Und welche Spuren hinterlassen sie auf ihrem Weg vom Acker oder Stall bis zum Teller in unserer Umwelt? Faktoren wie Ressourcenverbrauch, Wasser- und Flächennutzung, Energie für Kühlung und Transport kamen zur Sprache, ebenso der Verlust von Arten sowie übermäßiger Dünger- und Pestizideinsatz. Mit Blick auf das Konzept der planetaren Belastungsgrenzen, das den sicheren menschlichen Handlungsspielraum auf der Erde bestimmt, wurde deutlich: Das Risiko großräumiger, abrupter oder unumkehrbarer Umweltveränderungen (sogenannter „Kipp-Punkte") steigt.

 

Kreative Ideenfindung für mehr Nachhaltigkeit auf dem Teller 

Also machten sich die Teilnehmenden in der folgenden Kleingruppenarbeit mithilfe der sogenannten Kopfstandmethode auf kreative Art und Weise auf die Suche nach Lösungen. Dabei wurden erst Szenarien entworfen, in denen sich die Teilnehmenden möglichst wenig nachhaltig verhalten, um im Anschluss per 180-Grad-Wende Tipps für eine ressourcen- und klimaschonendere Ernährung zu gewinnen. 

„Ich finde wir sollten bei dem Thema auch auf Käse und Milch schauen. Was wissen wir eigentlich darüber, wie die Tiere gehalten werden? (...)“

Auch mal „krummes“, also optisch nicht mehr perfektes Gemüse zu kaufen, Lebensmittel mit kurzem Haltbarkeitsdatum zu verwenden, öfter mal vegetarische oder vegane Rezepte auszuprobieren, regionale Lebensmittel zu kaufen oder sogar selbst anzubauen und Reste weiter zu verwerten, einzufrieren oder mit anderen zu teilen – das waren einige Beispiele.

 

„Planetary Health Diet“ bietet Orientierung 

Mit dem Speiseplan der Zukunft wurde anschließend ein Konzept vorgestellt, wie die Gesundheit von Mensch und Planet geschützt werden kann. Viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse bilden die Basis dieser sog. „Planetary Health Diet". Nur geringe Mengen an Milchprodukten, Fisch, Fleisch und Eiern kommen ergänzend hinzu. Dazu passten perfekt die vom Förderkreis der Schule zur Stärkung bereit gestellten vegetarischen und veganen Snacks. 

Zum Abschluss hatten die Teilnehmenden noch Zeit, ihre persönlichen Vorhaben zum Thema nachhaltige Ernährung für die nächsten drei Tage, drei Wochen und drei Monate aufzuschreiben und als Erinnerungshilfe mit nach Hause zu nehmen. 

„Es war wirklich schön zu sehen, wie engagiert alle Teilnehmenden diskutiert und sich beteiligt haben“, sagte Georg Wagner, Botschafter für Nachhaltigen Konsum aus dem Projekt MehrWertRevier. „Die unterschiedlichen Perspektiven von Schüler:innen, Eltern und Lehrkräften haben sich gegenseitig befruchtet und ich bin überzeugt, alle konnten heute etwas mitnehmen oder ernten, was ihr Denken und Handeln in Sachen nachhaltige Ernährung ein Stück weit verändern wird.“


MehrWertRevier ist ein Projekt der Verbraucherzentrale NRW im Rahmen des Programms
"Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen" (KoMoNa)

- Textbausteine für Standardantworten bei GTP-"Beschwerden"?